Restless Legs Syndrom Selbsthilfegruppe Wilhelmshaven und Friesland

Mein Alltag mit RLS

Betroffene berichten...

Armgard S. schreibt:
Für mich ist es besonders wichtig, dafür zu sorgen, dass mein psychisches Gleichgewicht stimmt. Dazu gehört auch, die Krankheit zu akzeptieren. Dabei halte ich mir vor Augen, dass es viel schlimmere Erkrankungen gibt. Negative Einflüsse von außen versuche ich, so weit wie möglich, zu beseitigen bzw. zu verarbeiten, damit ich mich wieder weitgehend in einem zufriedenen Zustand befinde. Dies ist für mich eine Grundvoraussetzung, denn wenn ich glücklich und zufrieden bin, kann ich auch mit RLS leben. Den Bewegungsdrang lasse ich zu. Ich bewege mich. Bewegen bedeutet für mich, die Dinge des Alltags zu erledigen, ohne es in Extremsport ausarten zu lassen. Erstaunt bin ich immer wieder, wie gut ich den nächsten Tag überstehe, wenn die Nächte von der Symptomatik geprägt waren. Ich setze mir immer neue Ziele. Nichts ist schlimmer, als einen langweiligen Alltag zu erleben. Selbst der Urlaub wird aktiv gestaltet. Ruhepausen gönne ich mir natürlich auch, aber die fülle ich mit „Denksport“. Den Fernseher schalte ich nur ein, wenn die Sendung meine ganze Aufmerksamkeit abfordert. Dann muss ich aber unbedingt die Beine hoch lagern. Außerdem widme ich mich nebenbei noch einer Handarbeit, woraus ich schließe, dass es selbst beim Fernsehen nicht ohne Bewegung geht, denn auch meine Arme sind vom RLS betroffen. Bevor ich ins Bett gehe, selten vor Mitternacht, beschäftige ich mich mit angenehmen Dingen. Sei es ein Spiel am PC oder das Schreiben von Mails an gute Freunde. Ich versuche immer in einem ausgeglichenen Zustand ins Bett zu gehen. Gelingt das nicht, ist die Folge eine verstärkte RLS-Symptomatik. Zudem habe ich die Erfahrung gemacht, dass Zitrusfrüchte am Abend, egal, in welcher Form ich sie zu mir nehme, sich in der Nacht negativ auswirken. Obwohl bei mir ein schweres RLS diagnostiziert wurde,komme ich bei dieser Lebensweise mit einer geringen Dosis Sifrol – und das nur am Abend – aus. Aber eins beunruhigt mich doch. Das ist die abrupt auftretende Müdigkeit bei langen Autofahrten. Kurze Pausen reichen nicht aus, um diese Müdigkeit zu verlieren.

Marie Luise S. schreibt:
Wenn es nachts gar nicht geht, verschaffe ich mir Erleichterung, indem ich die Beine kalt abdusche. Wichtig erscheint mir auch, den Beipackzettel der Medikamente genau zu lesen und auch zu befolgen.

Ilse D. schreibt:
Ich habe über RLS schon viel gehört und gelesen. Man nimmt alles wahr und versucht, das eine oder andere umzusetzen, was natürlich nicht immer zur Linderung führen muss. kürzlich hörte ich von einer Methode, die ich auch sofort ausprobierte: die Fußsohlen über einen Tennisball zu rollen. ich mache das vor dem Schlafengehen etwa 20 Min., danach geht es mir deutlich besser und ich kann einschlafen. Öfter mache ich Wechselbäder, warm-kalt, auch das hilft mir, aber leider nur für kurze Zeit.